Busch

Busch

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Busch [bʊʃ], der; -[e]s, Büsche ['bʏʃə]:
1. dicht gewachsener Strauch:
ein blühender, dichter Busch; sich hinter einem Busch verstecken.
Zus.: Dornbusch, Holunderbusch.
2. <ohne Plural> unwegsames, unkultiviertes Gelände, Dickicht aus Sträuchern in tropischen Ländern, besonders in Afrika:
diese Tiere leben im afrikanischen Busch.
Syn.: Dschungel, Urwald.

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Bụsch 〈m. 1u
1. Strauch, dichter trop. Wald
2. Büschel, Bündel (Feder\Busch)
● hinter dem \Busch halten mit seinen Absichten, Plänen u. Ä. 〈fig.; umg.〉 sie verheimlichen, nicht preisgeben; bei jmdm. auf den \Busch klopfen 〈fig.; umg.〉 ihn auszuhorchen versuchen; der afrikanische \Busch; sich seitwärts in die Büsche schlagen 〈fig.; umg.〉 heimlich verschwinden; das ist etwas im \Busch 〈fig.; umg.〉 da stimmt etwas nicht [<mhd. busc, engl. bush <westgerm. *busk-; zu germ. *bus- „schwellen“; → Bausch, Böschung] Siehe auch Info-Eintrag: Busch - info!

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Bụsch , der; -[e]s, Büsche [mhd. busch, ahd. busk]:
1. dicht gewachsener Strauch:
ein dichter B.;
der Bach ist von Büschen gesäumt;
R es ist etwas im Busch[e] (ugs.; im Verborgenen bahnt sich etwas an);
[bei jmdm.] auf den B. klopfen (ugs.; bei jmdm. auf etw. anspielen, um etw. Bestimmtes zu erfahren; aus der Jägerspr., eigtl., um festzustellen, ob sich im Gebüsch Wild verbirgt);
mit etw. hinterm B. halten (ugs.; 2Berg 1);
sich [seitwärts] in die Büsche schlagen (ugs.; [heimlich] verschwinden).
2. (Geogr.) Dickicht aus Sträuchern in tropischen Ländern:
im afrikanischen B.
3. größeres Büschel:
ein B. Federn.

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I
Busch,
 
Pflanzengeographie: Dickicht, als Sukkulenten-, Dorn- oder Trockenbusch auch Sammelbezeichnung für bestimmte Savannenformationen. (Savanne)
 
II
Bụsch,
 
1) Adolf, Violinist, * Siegen 8. 8. 1891, ✝ Guilford (Vermont) 9. 6. 1952, Bruder von 4) und 6); wurde 1918 Professor in Berlin, 1927 in Basel, lebte seit 1940 in den USA; besonders bekannt als Bach-, Beethoven- und Brahms-Interpret. Busch gründete 1919 das Buschquartett (mit A. Busch, 1. Violine; K. Reitz, später G. Andreasson, 2. Violine; K. Doktor, Viola; P. Grümmer, ab 1930 Hermann Busch, Cello), 1926 das Buschtrio (mit A. Busch, Violine; Hermann Busch, Cello; R. Serkin, Klavier).
 
 
 2) Ernst, Schauspieler und Sänger, * Kiel 22. 1. 1900, ✝ Berlin (Pankow) 8. 6. 1980; spielte seit 1927 in Berlin; emigrierte 1933; ging 1937 nach Spanien und unterstützte die internationalen Brigaden mit Kampfliedern, 1943 in Berlin wegen Hochverrats verurteilt. Nach 1945 wirkte er wieder als Charakterdarsteller in Berlin (Deutsches Theater, Berliner Ensemble); bedeutender Interpret sozialrevolutionärer Songs (u. a. von B. Brecht, W. Mehring und K. Tucholsky).
 
 3) Friedrich Emil, Unternehmer, * Berlin 6. 8. 1820, ✝ Rathenow 1. 4. 1888; übernahm 1845 die Leitung der von seinem Großvater J. H. A. Dunker (* 1767, ✝ 1843) gegründeten »Rathenowischen Optischen Industrie-Anstalt«; er verbesserte und erfand optische Geräte und Verfahren (z. B. verbesserte Theatergläser, leistungsfähige Doppelfernrohre und Prismenfeldstecher) und begann 1852 mit der Herstellung fotograf. Kameras und Objektive (1865 Konstruktion des Weitwinkelobjektivs »Pantoscop«). Seine 1872 in eine AG umgewandelte Firma gehört seit 1931 der Carl-Zeiss-Stiftung an (seit 1953 als Emil Busch GmbH) und befindet sich heute in Berlin.
 
 4) Fritz, Dirigent und Pianist, * Siegen 13. 3. 1890, ✝ London 14. 9. 1951, Bruder von 1) und 6); war 1912-18 Städtischer Musikdirektor in Aachen, 1919-22 Operndirektor in Stuttgart, 1922-33 Generalmusikdirektor der Dresdner Oper, wo er Uraufführungen von Opern R. Strauss', P. Hindemiths und F. Busonis leitete und die Spätwerke G. Verdis für die deutsche Bühne neu erschloss. Er war nach 1933 u. a. in Argentinien (1933-36 am Teatro Colón in Buenos Aires), Großbritannien (1937-39 künstlerischer Leiter des Glyndebourne Festival mit bedeutenden Mozart-Aufführungen) und in Schweden (1937-40 Chefdirigent des Stockholmer Philharmonischen Orchesters) tätig. - Autobiographie: »Aus dem Leben eines Musikers« (1949).
 
 5) Hans, Physiker, * Jüchen (Kreis Neuss) 27. 2. 1884, ✝ Darmstadt 16. 12. 1973; begründete mit seinen Arbeiten über die elektrische und magnetische Ablenkung von Elektronen die geometrische Elektronenoptik und die Elektronenmikroskopie.
 
Werk: Beitrag zur Elektronenoptik (1937, mit H. Brüche).
 
 6) Hermann, Violoncellist, * Siegen 24. 6. 1897, ✝ Haverford (Pennsylvania) 3. 6. 1975, Bruder von 1) und 4); studierte bei P. Grümmer, war 1923-27 Solovioloncellist bei den Wiener Symphonikern, 1927-29 Professor an der Folkwangschule in Essen, ferner Mitglied des Buschquartetts und Buschtrios. 1935 emigrierte er nach Basel, 1940 in die USA.
 
 7) Johannes, Augustinerchorherr, * Zwolle (Niederlande) 1399, ✝ Kloster Sülte (bei Hildesheim) um 1480; trat 1417 in das Augustinerchorherrenstift Windesheim ein. Busch widmete sich in Friesland, Niedersachsen und den Kirchenprovinzen Magdeburg und Mainz der Reform der Chorherrenstifte. (Windesheimer Reformkongregation)
 
 8) Paul Vincenz, Zirkusdirektor, * Berlin 22. 1. 1850, ✝ ebenda 28. 11. 1927; 1884 Gründer des Zirkus Busch, errichtete feste Zirkusbauten in Hamburg-Altona, Wien, Berlin, Breslau; 1927 übernahm seine Tochter Paula (* 1894, ✝ 1973) die Leitung. 1962 Fusion mit Zirkus Roland. Die Berliner Circus Union GmbH, hervorgegangen aus dem ehemaligen Staatszirkus der DDR, verkaufte 1992 ihren Betriebsteil Zirkus Busch-Berolina an die Selekta Zirkus Entertainment GmbH.
 
 9) Wilhelm, Maler, Zeichner und Dichter, * Wiedensahl (bei Stadthagen) 15. 4. 1832, ✝ Mechtshausen (heute zu Seesen) 9. 1. 1908; besuchte die Akademien in Düsseldorf, Antwerpen und München, zog sich dann nach seinem Geburtsort, 1898 nach Mechtshausen zurück. Busch wurde mit seinen Bildgeschichten der volkstümlichste Humorist Deutschlands. Seine Wirkung liegt in der verblüffenden Einheit von witzig-simplen Knittelversreimen und pointiert-vereinfachender Konturzeichnung, beide von großer Charakterisierungskunst. Buschs Bildgeschichten werden zur Satire, wenn es sich darum handelt, Selbstgerechtigkeit, Scheinmoral und falsche Frömmigkeit zu entlarven. Er schuf auch Gedankenlyrik und Prosa. Der Pessimismus in seinen Werken steht A. Schopenhauers Philosophie nahe. - Seine kleinformatigen Ölbilder waren zunächst von der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts beeinflusst, ab 1887 malte er zunehmend expressiv mit lebhaftem Pinselduktus. - Nachlass (auch Ölgemälde) im W.-Busch-Museum Hannover und im Geburtshaus in Wiedensahl.
 
 
Werke: Verserzählungen mit Zeichnungen: Max und Moritz (1865); Hans Huckebein, der Unglücksrabe (1867); Der heilige Antonius von Padua (1870); Die fromme Helene (1872); Plisch und Plum (1882); Balduin Bählamm (1883) u. a.
 
Prosageschichten: Eduards Traum (1891); Der Schmetterling (1895).
 
Gedichtsammlungen: Kritik des Herzens (1874); Zu guter Letzt (1904).
 
Ausgaben: Gesamtausgabe, herausgegeben von F. Bohne, 4 Bände (1960); Gesammelte Werke, herausgegeben von H. Werner, 6 Bände (1961-63); Sämtliche Briefe, herausgegeben von F. Bohne, 2 Bände (1968-69, Nachdruck 1982); Sämtliche Werke, herausgegeben von R. Hochhuth, 2 Bände (1982); Kritisches - Allzukritisches. Gedichte, bearbeitet von T. Schlee (81993).
 
 
W. B.-Jb. (1932 ff.);
 P. Bonati: Die Darstellung des Bösen im Werk W. B.s (Bern 1973);
 H. G. Gmelin: W. B. als Maler (21981);
 D. P. Lotze: W. B. (1982);
 
W. B. Niedersächs. Landesausstellung. .., 3 Bde. (1982);
 P. Haage: W. B. (1984);
 G. Ueding: W. B. Das 19. Jh. en miniature (Neuausg. 1986);
 R. Brunngraber-Malottke: W. B., Handzeichnungen nach der Natur. Werkverz. (1992);
 G. Sichelschmidt: W. B. Von der Weisheit des Herzens. Der Humorist der entzauberten Herzen. Eine Biogr. (1992).

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Bụsch, der; -[e]s, Büsche [mhd. busch, ahd. busk, wohl verw. mit ↑Beule u. eigtl. = Dickes, Dichtes]: 1. dicht gewachsener Strauch: ein blühender, dichter B.; in den Büschen verschwinden; sie hat sich hinter einem B. versteckt; der Bach ist von Büschen gesäumt; *[bei jmdm.] auf den B. klopfen (ugs.; bei jmdm. auf etw. anspielen, um etw. Bestimmtes, was man gern wissen möchte, zu erfahren; aus der Jägerspr., eigtl., um festzustellen, ob sich im Gebüsch Wild verbirgt): Er spielte den Allwissenden und klopfte doch nur auf den B. (Zwerenz, Quadriga 25); mit etw. hinterm B. halten (ugs.; 2Berg 1); es ist etwas im Busch[e] (ugs.; im Verborgenen bereitet sich etw. vor; man glaubt, einem Geheimnis auf der Spur zu sein): „Na, irgendetwas ist doch im Busch, das merke ich dir doch an ...“ (Danella, Hotel 212); Er ahne nur, dass „da was im Busche“ sei (Spiegel 14, 1984, 106); sich [seitwärts] in die Büsche schlagen (ugs.; [heimlich] verschwinden). 2. a) (Geogr.) Dickicht aus Sträuchern in tropischen Ländern: diese Tiere leben im afrikanischen B.; du kommst wohl aus dem B.? (ugs.; weißt du nicht, was in der Welt vorgeht? ); b) (landsch.) kleiner Wald: in den B. gehen [um Pilze zu sammeln]. 3. a) großer, nicht gärtnerisch gebundener Strauß: ein B. Flieder; b) größeres Büschel: ein B. Federn.

Universal-Lexikon. 2012.

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